Vegane Tracht 2022! Das sind die Trends
Was sind vegane Trachten?
Eine echt bayerische Lederhosn ohne Leder? Zugegeben, das klingt zunächst nach Widerspruch. Ist es aber nicht. Oder sagen wir: Nicht mehr. Denn immer mehr Trachtenliebhaber, Vegetarier und Veganer beschäftigen sich mit diesem Thema. Das haben längst die Hersteller erkannt. Lederfreie Lederhosen oder Trachtenhosen in Lederimititat-Look gibt es inzwischen einige.
In diesem Artikel geben wir einen Überblick über Produkte, Hersteller und Bezugsquellen und liefern jede Menge Hintergrundwissen zum Thema vegane Trachten. Die Alternativen zu tierischen Produkten sind stylisch und voll im Trend.
Auf den ersten Blick kommt die traditionelle Tracht kaum ohne tierische Produkte aus: Leder wird zur Herstellung von Hosen und Schuhen verwendet, Hirschhornknöpfe finden sich auf dem Trachtenjanker und Gamsbärte zieren die Hüte.
Doch vegane Tracht ist auf dem Vormarsch. Eine Reihe von Herstellern bietet vegane Lederhosen an, es gibt Alternativen zu Hirschhornknöpfen und Jacken aus reiner Baumwolle. Selbst vegane Haferlschuhe und vegane Trachtenschuhe sowie Pumps sind im Handel erhältlich.
Ein Verkaufsrenner ist zum Beispiel die vegane Trachtenhose von Johanna im Lederhosen-Look . Die Hose besteht aus Polyester. Besonders auffällig sind die aufwendigen Stickereien und Knöpfe. Die seitlichen Taschen sowie eine Gesäßtasche machen die knielange Hosn zu einem echten Hingucker.
Auch ein Renner bei veganer Tracht ist diese vegane Lederhosn-Bermuda mit cooler Stickerei. Die vegane Lederhose „Bondi“ ist ebenfalls komplett ohne tierische Produkte hergestellt. Bequem ist sie wegen dem elastischen Gummibund. Ein Hingucker für coole Jungs.
Das Design dieser Trachtenweste ist an Exklusivität kaum zu übertreffen. Die Weste macht jede Tracht zum Hingucker auf höchstem Niveau. Material zu 100 Prozent ohne tierische Produkte, vegan.
Für den Lässigen
Wer glaubt, dass das Leder der Lederhose von Hirschen stammt, die in den Alpen ein glückliches Leben geführt haben, irrt gewaltig: Die Nachfrage wäre nicht zu stemmen, deshalb stammt das Leder meist aus dem asiatischen Raum. Von „echter Tradition“ kann da längst keine Rede mehr sein.
Warum also auf Tierhaut zurückgreifen, wenn es viel lässiger geht? Vegane Trachtenbermudas sind nicht nur besonders cool, sondern auch komplett ohne tierische Produkte hergestellt.
Nur einmal im Jahr zur Wiesn tragen? Viel zu schade darum. Auch vegane Lederhosn halten lange.
Für alle, die es cool lieben!
Der Tattoo-Künstler Andrè Zechmann hat 2015 eine vegane Lederhose auf den Markt gebracht: „Das Geheimnis liegt im extrem dicht verwobenen Baumwollstoff, der in einem aufwändigen Verfahren bearbeitet wird, bis er schließlich das Aussehen und die Struktur von Rauhleder bekommt“, verrät Zechmann.
Als „TattooHaut“ ist die vegane Lederhose fast unzerstörbar, atmungsaktiv, angenehm zu tragen, in allen Lederfarben zu bekommen und noch dazu trendig. Bei der Herstellung seiner extravaganten Tattoo-Kollektion darf kein Blut fließen. Tiere dürfen nicht zu Schaden kommen. Daher wurde die TattooHaut® aus 100 Prozent Baumwolle kreiert.
Auszug aus der Homepage:
„Es gibt viele Argumente für vegane Trachtenmode: Sie ist besonders angenehm zu tragen, leichter und luftiger als Leder- und Wolloutfits. Sie tut dem Gewissen gut, weil die Herstellung garantiert ganz ohne Tiere vonstatten ging. Und sie sieht natürlich gut aus und steht für einen urbanen, verantwortungsbewussten Lifestyle, dessen Modernität auch auf dem Land gut ankommt.“
Auch der Alpenwelt Versand hat den Trend längst erkannt und bietet in seinem Online-Shop eine Reihe veganer Trachtenschuhe, veganer Trachtentaschen und vegane Lederhosen an.
Warum kein Leder?
Wer sich für das Thema Veganismus und Vegetarismus interessiert, stößt irgendwann auf die Frage, was es eigentlich mit Leder auf sich hat.
Für die Herstellung von Leder wird die Haut von Tieren fast jeder Art verwendet. Von allen weltweit verarbeiteten Häuten stammen über 95 Prozent von Rindern, Kälbern, Schafen, Ziegen und Schweinen.
Aber auch Tiere wie Wild (Hirsch, Reh, Elch), Bison, Büffel, Känguru, Strauß, Fische, Krokodile und Schlangen müssen für die Herstellung von Leder ihr Leben lassen. Hunde- und Katzenfelle unterliegen in Europa inzwischen einem Handelsverbot.
Das Dirndl im Vegan-Check
Woraus besteht ein Dirndl?
Ein Dirndl besteht aus einem Kleid, einer Schürze, einer Bluse und eine Jäckchen. Das Oberteil des Dirndls hat entweder einen runden oder geschlossenen Ausschnitt. Die Farbe variiert von schwarz bis knallig bunt. Der Verschluss besteht aus Knöpfen oder Häkchen, bei moderneren Dirndl auch aus Schleifen. Der Rock ist in den unterschiedlichsten Farben erhältlich. Das Material besteht aus Baumwolle oder Leinen. Verschlossen wird ein Dirndl mit einem Reißverschluss.
Die Länge des Rockes und der Schürze variieren. Traditionelle Dirndl sind oft knöchellang, modernere Dirndl knielang. Das ist der Trägerin ganz nach Geschmack selbst überlassen.
Die Schürze spielt beim Dirndl eine wichtige Rolle, weil sie so einiges über die Trägerin verrät. Traditionell wird die Schürze mit einer Schleife an der Hüfte befestigt – und zwar links, rechts oder mittig.
Das bedeutet: Ist die Schleife auf der rechten Seite der Schürze, ist die Trägerin des Dirndls vergeben. Liegt die Schleife auf der linken Seite, ist sie noch zu haben. Wenn die Schleife am Rücken gebunden wurde, ist die Trägerin Witwe. Vorne in der Mitte hingegen bedeutet: Die Trägerin ist noch Jungfrau. Woher diese Tradition kommt, ist nicht vollständig geklärt.
Zum Dirndl gehört natürlich auch das entsprechende „Hoiz vor da Hüttn“, was bedeutet, vorne rum darf es ruhig etwas üppiger sein. Für ein perfektes Dekolleté ist der Push-Up-BH ein Muss. Er hebt die Brust sehr stark an und vergrößert die Oberweite optisch um bis zu zwei Größen. Übrigens: Der Push-Up besitzt keine Körbchen, man trägt ihn mit seinem eigenen BH drunter. Material: 85 % Nylon, 15 % Elastan – VEGAN
Zum traditionellen Dirndl werden weiße Socken und schwarze Trachtenschuhe getragen. Bei modernen Dirndl-Varianten sind die Vorgaben längst nicht mehr so streng. Auf dem Oktoberfest heißt es: Kombiniert wird, was gefällt.
Wer in den Trachtenshops nicht auf Anhieb vegane Schuhe zum Dirndl findet, muss nicht verzweifeln! Es gibt eine Reihe von Trachtenschuhen aus Kunstleder oder Naturmaterialien, die von Form und Tragekomfort den Schuhen aus Leder um nichts nachstehen.
Für sportliche Madln, die sich mit dem Dirndl nicht so ganz anfreunden können, sind trendige vegane Trachtenshorts aus Jeans und Leinen erhältlich. Diese sind in verschiedenen Farben und sogar in Lederhosen-Optik erhältlich.
Fazit zum Dirndl im Vegan-Check:
Solange keine Seide für die Schürze und keine Schafwolle für die Jacke zum Einsatz kommen, ist ein Dirndl vegan.
Lederhose: Die Fakten
Das Material der traditionellen Lederhose besteht in der Regel aus weichem Hirschleder. Abhängig von der Region ist die Lederhose mit Stickereien verziert. An der rechten Seite des Oberschenkels hat eine Lederhose traditionell eine Messertasche. Mit dem Hosenlatz vorne wird die Lederhose verschlossen. Manche Lederhosen haben Hosenträger, die entweder aus Leder oder Leinen bestehen.
Lederhosen gibt es in Kurzform. Diese enden direkt oberhalb des Knies. Die Knickerbocker ist unterhalb des Knies zugebunden. Die lange Lederhose geht bis zu den Knöcheln.
Vegane Lederhose
Wer sich dafür entscheidet, eine vegane Lederhose zu tragen, liegt voll im Trend. Tauschend echte Modelle mit aufwendigen Stickereien in Handarbeit gefertigt sind in den Shops erhältlich.
Zur Lederhose trägt Mann gestrickte Kniestrümpfe und die traditionellen Haferlschuhe, die zwar meist aus Leder hergestellt sind, inzwischen aber auch in der veganen und lederfreien Variante erhältlich sind.
Wer nicht gleich auf eine vegane Lederhose umsteigen möchte, kann zu einem Kompromiss greifen: Auf den Volksfesten oft gesehen sind Jeans, kombiniert mit einem Trachtenhemd und einem wollfreien Jancker. Damit ist das vegane Trachtenoutfit komplett!
Alternativen zu Hirschhornknöpfen
Selbst die traditionellen Hirschhornknöpfe werden heutzutage durch Kunststoffknöpfe ersetzt. Keine Sorge: Auch die sehen weder billig noch unecht aus.
Gamsbart? Ersetzen oder weglassen
Auch der Gamsbart, der auf Hüten getragen wird, ist in der veganen Variante aus Kunststoff erhältlich.
Vorteile der veganen Lederhosen:
• Für die Hosen müssen keine Tiere sterben.
• Lederhosen-Alternativen sind leicht zu waschen
• Mann schwitzt in der veganen Tracht weniger
• Mit einer veganen Lederhose liegt man voll im Trend
• Vegane Lederhosen sind aufwendig produziert und heben sich von Billig-Importen ab
Was kosten vegane Trachten?
Trachten ohne tierische Produkte sind nicht teurer als Trachten mit tierischen Produkten.
Empfehlungen für vegane Trachtenkleidung
Jetzt wird’s bunt: Der Steirerjogger ist bequem, stylisch, sportlich
Mal was Neues in Sachen Jogginghose: André Zechmanns vegane Jogginghose im Trachtenlook ist aus extremweichem, veganen Loden mit aufwändigen und trendigen Stickereien handgefertigt. Der Tattookünstler aus der Obersteiermark hat bereits 2015 eine vegane Lederhose auf den Markt gebracht.
„Das Geheimnis liegt im extrem dicht verwobenen Baumwollstoff, der in einem aufwändigen Verfahren bearbeitet wird, bis er schließlich das Aussehen und die Struktur von Rauhleder bekommt“, verrät Zechmann.
Als „TattooHaut“ ist die vegane Lederhose fast unzerstörbar, atmungsaktiv, angenehm zu tragen, in allen Lederfarben zu bekommen und noch dazu trendig.
„Der Erfolg der veganen Lederhose hat uns derart beflügelt, dass wir für trendige und stolze Steirer den Steirerjogger erfunden haben.“
Das kultige Beinkleid ist auch außerhalb der Steiermark beliebt: „Ein wesentlicher Teil der Bestellungen kommt aus dem Ausland, ja sogar nach Amerika werden einige Steirerjogger geliefert“, freut sich der Künstler.
Lederfreie Schuhe sind kein Problem
Keine Tracht ist komplett, wenn die richtigen Schuhe fehlen. Die gute Nachricht: Man muss in den Shops vielleicht ein bisschen stöbern, aber es gibt etliche Modelle, die ohne Leder auskommen und daher vegan sind.
Der Artikel wird laufend aktualisiert.