Vegan auf dem Winter-Tollwood 2016

Mit extra viel Hunger und Lust auf vegane Speisen ist Bloggerin „glucosebrainy“ auf dem Winter-Tollwood unterwegs und schildert ihren kulinarischen Ausflug. Der Originaltext ist auf dem Blog Wiemandieweltauchsehenkann erschienen.

„Wie schon letztes Jahr, war ich heuer auch wieder beim Winter Tollwood in München, ein Festival, das mir lieber ist als jeder Weihnachtsmarkt.

Aber nun zu meinen Eindrücken von diesem Jahr:

Ich gehe am liebsten abends zum Winter Tollwood, wenn es schon dunkel und am stimmungsvollsten ist:

In weiser Voraussicht habe ich an diesem Tag extra viel Hunger mitgebracht um im Zelt mit der vegetarisch-veganen Kost möglichst viel schlemmen zu können. Aber um erst mal dorthin zu bummeln und die Verkaufsstände zu begutachten, gabs vorneweg eine kleine Stärkung bei „süsse Versuchung“, wo wir uns gebrannte Vanille-Mandeln holten. Wir schwankten zwischen diesen und der Chili-Variante, um mal was anderes zu probieren. Übrigens, weiterer essentieller Punkt: nehmt neben Hunger auch noch eine passende und hungrige Begleitung mit!

Aber wo findet man denn nun die beste vegane Kost auf dem Winter Tollwood? Folget dem Stern zum „ESSZIMMER“:

Erste Station im Esszimmer ist stets die „AFRICAN CUISINE“, wo wir uns immer zu zweit einen Probierteller aus den veganen Köstlichkeiten zaubern lassen:

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African Cuisine Vegan auf dem Tollwood (c) glucosebrainy

Das ergibt am Ende eine sehr leckere und gesunde Zusammenstellung aus verschiedenen Gemüsegerichten, die teilweise einzeln für sich geschmacklich nicht völlig überragend sind, aber die Abwechslung und Mischung macht’s – macht einfach glücklich *_*

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Vegan auf dem Tollwood: Diese Mischung macht glücklich (c) glucosebrainy

Auch wenn das Esszimmer sehr voll ist, wir finden stets einen Sitzplatz, wo wir dann gemeinsam schlemmen. Nach dem genüßlichen Essen und allerlei Gesprächen bis hin zum Ursprung der Welt, ging es dann weiter zu „Vegetarisches Eck“, wo vieles als vegan zu bekommen ist, wenn man die Joghurt-Sauce weglässt.

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Vegan auf dem Tollwood (c) glucosebrainy

Wir ließen uns dort einen Falafelteller schmecken. Der Hummus darauf ist einfach Bombe!

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Falafel mit Hummus auf dem Tollwood (c) glucosebrainy

Dann gehen wir meistens noch ein bisschen nach draußen an den Ständen und in den Verkaufszelten bummeln und davon gibt es einige! Dieses pfiffige Gewächshaus ist dabei ein totaler Publikumsmagnet:

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Gewächshaus auf dem Tollwood (c) glucosebrainy

Zwischendurch gab es im Esszimmer noch mal was zum Futtern, nämlich ein veganes Coca bei „La Huerta“. Das ist ein Pizza-ähnlicher Teigfladen, der mit gebratenen Gemüse belegt war.

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Veganes Coca bei La Huerta (c) glucosebrainy

Auch außerhalb des Esszimmers kann man sich übrigens vegan verpflegen z. B. beim allseits beliebten „Langos“-Stand:

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Toll, oder? Und es gibt noch viel mehr zu entdecken. Wir waren insgesamt vier Stunden beschäftigt und merkten beim Verlassen des Tollwoods, dass wir immer noch nicht alles begutachtet hatten.

Was nicht so toll am Tollwood ist

Ich möchte euch aber auch nicht vorenthalten, was nicht so toll ist am Tollwood:

Vegane Speisen leider nach wie vor eher schlecht als recht gekennzeichnet

Selbst im Esszimmer muss man überall nachfragen, da oft keine Gerichte explizit als vegan ausgeschildert sind. Im Prinzip kommen sie einem da ein wenig entgegen mit ihren Inhaltsstofftabellen, allerdings nur im Prinzip.

Inhaltsstofftabellen nur mäßig ausgefüllt und zugänglich

Die folgende Tabelle hatte beispielsweise einfach bei jedem Produkt „Milch“-Kreuzchen, obwohl sich das auf Nachfrage hin als falsch bestätigt hat. Was sollte auch Milch in einem simplen Couscous-Salat? Da war wohl jemand zu faul um beim Ausfüllen nachzudenken oder hatte keine Lust auf klagende Kunden  Außerdem muss man diese kleinen Tabellen im großen Andrang erstmal finden und dort hinkommen. Sie scheinen auch nicht überall vorhanden zu sein und wenn dann nur in einfacher Ausführung.

Veganer werden selbst auf dem bunten Tollwood noch als Aktivisten gefürchtet.

Leider werden auch viele tierische Produkte zum Verkauf angeboten, vom Essen bis hin zu Kleidung und Kosmetikprodukten. Man sollte sich bei nicht eindeutigen Angeboten also am besten immer nach deren Ursprung erkundigen, was wir auch gerne und oft tun, wenn uns etwas als kaufwürdig erscheint. Bei einer Nachfrage wurden wir sehr unfreundlich abgewimmelt. Erst später wurde mir klar, was eigentlich das Problem war, da fürchtete jemand um sein Geschäft, vielleicht aus vergangenen, negativen Erfahrungen heraus. Das war sehr schade und vor allem überraschend, weil wir ja nichts Böses im Sinn hatten und nur zum privaten Konsum dort waren ohne jegliche „Verleumdungsgedanken“. Wobei ich mir in der Menschenmenge den „Diese-Scheiß-Pelzkragen-Überall“-Kommentar nicht verkneifen konnte.

Vergleich zu 2015

Mit Punkt 1 und 2 hat sich leider seit letztem Jahr nicht viel geändert und ich werde weiterhin versuchen, die Verantwortlichen darauf zu sensibilisieren. Selbst vom reinen Geschäftsdenken her, lassen sie sich im jetzigen Zustand eine starke Nachfrage nach veganen Produkten durch die Lappen gehen.

Fazit: Empfehlung!

Ich kann das Festival trotz allem nur wärmstens empfehlen! Es macht immer wieder Spaß sich dort durchzufuttern und sattzuschauen!“

(c) glucosebrainy

Manuela

Journalistin, leidenschaftliche Dirndl-Trägerin und Wiesn-Fan.

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